Seit 2023 ist die freischaffende Künstlerin Alina Braun mit ihrer Familie in Eching ansässig – und schon kann man ihre spannenden, abstrakten Kunstwerke im Rathaus bewundern – dank des Echinger Kulturforums, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, lokales Kunstschaffen in seinen vielfältigen Formen sichtbar zu machen. Dazu zählt auch die freiwillig und gern übernommene Aufgabe, wechselnde Kunstausstellungen in den öffentlichen Raum zu holen und dafür vor allem das weiträumige und lichtdurchflutete Foyer des Rahhauses als Kunstgalerie zu nutzen.
Jetzt stellt dort also erstmals die 35jährige Designpsychologin und freischaffende Künstlerin Alina Braun aus. Während ihres Studiums des Textilingenieurwesens und -managements sowie einem Master und einer Promotion in Designwissenschaften in den USA und anschließender Berufstätigkeit im Bereich Automobildesign hat sie viel von der Welt gesehen, mit Anstellungen in Indien, Schweden, Italien, und England. 2021 kehrte sie berufsbedingt in ihr Geburtsland und die bayrische Landeshauptstadt zurück. Seit ein paar Jahren widmet sie sich auch (wieder) verstärkt ihrer künstlerischen Tätigkeit, und damit einer Leidenschaft, die sie bereits im Kunstleistungskurs am Gymnasium entdeckte und immer wieder durch Lehrgänge an renommierten Kunstakademien weiterentwickelt hat. Nun können die Besucher die spannenden, gegenstandslosen Werke der ambitionierten Künstlerin (für sich) entdecken, die bereits im Laufe des letzten Jahrzehnts Ausstellungen unter anderem in Schloss Dagstuhl, Stadtgalerie Tuttlingen und im vergangenen Jahr in der Berliner Galerie „New and Abstract“ bestritten hat.
Für ihre modernen Kunstwerke hat die Malerin englische Titel gewählt, wie etwa „Shallows“ (Untiefen) oder „Female Forces“ (Weibliche Kräfte oder Waffen), Sie gewinnen Struktur, Bewegung und Tiefe durch unterschiedliche Farbstoffe wie Acryl- und Ölfarbe, Ölkreide, Kohle, Pigmente oder auch Tinte. Dazu liefert das Kulturforum zum besseren Verständnis folgende Interpretation: „Die Werke thematisieren Wachstum, Verletzlichkeit und die Beziehung zwischen Mensch und Natur.“ Bei ihren jüngsten Exponaten „Wildflowers“ (Wildblumen) hat die Künstlerin „blühende“ Inspirationen gewonnen und farbintensive Kompositionen geschaffen, die förmlich zu explodieren scheinen. Die Deutungshoheit von Kunstwerken freilich, zumal von abstrakter Kunst, liegt immer beim einzelnen Betrachter. Begleitet werden die Bilder von Holzplastiken des Echingers Friedrich (Fritz) Schiller, der erst vor wenigen Jahren den natürlichen Werkstoff Holz für sich entdeckt hat. Seither erschafft er aus unscheinbarem heimischen Holz, „ mit Geduld, Gedanken und Leidenschaft“ (Zitat) formschöne Skulpturen und macht so die Natur zum Kunstwerk. Geöffnet ist die Galerie Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten von Bürgerbüro und Gemeindeverwaltung. Die ausgestellten Werke können auf Nachfrage auch gekauft werden.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.