Widmen sich gemeinsam einer „Herzensangelegenheit“: Die Damen des katholischen Frauenbundes, die bei einer fleißigen Handarbeits-Aktion im Pfarrheim von Sankt Andreas rund 70 Herzkissen befüllten und anschließend final mit Hand zugenäht haben.
Das caritative Engagement des katholischen Frauenbundes richtet sich im Moment auf eine Aktion, die von Herzen kommt, nämlich der Herstellung von Herzkissen für operierte Brustkrebspatientinnen. Angeregt von Sprecherin Helga Ebenhöh, sind in diesem Jahr in Eching insgesamt 100 dieser herzförmigen Kissen entstanden, die nicht verkauft, sondern ausschließlich verschenkt werden: ein schönes Beispiel von tätiger Nächstenliebe.
Bereits 2006 kam das ursprünglich aus Amerika stammende „Heart-Pillow-Project“ durch eine dänische Krankenschwester nach Europa und Deutschland. Seit 2018 beteiligt sich auch der Landesverband Bayern des katholischen Frauenbunds an einer Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“.
Durchaus auch aus eigener Betroffenheit wurde das Kissenprojekt in Eching zu einer Herzensangelegenheit für Ebenhöh. Auch sie musste nach ihrer Brustkrebsdiagnose operiert werden, ein Schicksal, das sie mit sehr vielen Geschlechtsgenossinnen teilt: Jedes Jahr wird bei rund 69.700 Frauen in Deutschland Brustkrebs neu festgestellt. Er zählt damit zur häufigsten Krebsart bei Frauen, von der knapp jede siebte betroffen ist. Seit Anfang des Jahres hat Ebenhöh nach genauem Schnittmuster, Material- und Mengenangaben angefangen, rund 100 Herzkissen in Heimarbeit „in Produktion“ zu geben. Bei deren Fertigstellung konnte sie dann auf ihr fleißiges und solidarisches Frauenbundteam bauen. Bei einem Näh- und Handarbeitstreffen im Pfarrhaus von Sankt Andreas legte ein rundes Dutzend Helferinnen Hand an, um den jeweiligen Kissenbezug aus reiner Baumwolle mit genau abgewogenen 175 Gramm Füllwatte auszustopfen und die Füllöffnung per Hand zuzunähen.
Dabei ist die Form des Kissens nicht nur symbolisch zu verstehen. Herzkissen helfen bei Narbenschmerzen, Spannungen und Schwellungen nach Brustoperationen und sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung. Zudem können versehentliche Stöße vermieden werden. Dazu wurde eigens eine besonders, passgenaue Form entwickelt mit einem weiten, mittigen Ausschnitt, damit das Kissen angenehm unter die Achsel passt und die OP-Wunde entlasten kann. Nicht zuletzt sollen die farbenfrohen Herzkissen in einer schwierigen Lebensphase auch als eine Art „Schmusekissen“ und Seelentröster Trost für die Betroffenen spenden.
Bei ihrem Reha-Aufenthalt nach dem chirurgischen Eingriff im onkologischen Kompetenzzentrum in Bad Trissl hat Helga Ebenhöh in Sachen Herzkissen Kontakte geknüpft und in der dortigen Klinik dankbare Abnehmer gefunden. Wer selbst Bedarf an einem Herzkissen hat oder gern eines verschenken möchte oder für seine Einrichtung braucht, darf sich gerne an sie wenden: Jedes Kissen ist ein Geschenk. (Kontakt unter info@frauenbund-eching.de).
Schön schauen sie aus, die vielen bunten Herzkissen aus reiner Baumwolle, die vom katholischen Frauenbund in Eching fertiggestellt wurden. Sie sollen Brustkrebspatientinnen nach einem chirurgischen Eingriff therapeutische und seelische Unterstützung geben.
Für Sie berichtete Ulrike Wilms.